Hast du dich angemalt? – Ein Besuch von der OBO

Wie helfen Organisationen wie die OBO beeinträchtigten Menschen bei der Gestaltung des Lebens? Nutzen Sie irgendwelche speziellen Hilfsmittel? Wie stark ist man in seiner Freiheit eingeschränkt, wenn man nicht eigenständig mobil ist?

Das waren nur drei der vielen Fragen, die die Klasse 8 D ihrem vierköpfigen Besuch stellte. Dieser bestand aus Vertretern der OBO, der offenen Behindertenarbeit Oberfranken, die das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung fördert, Ausflüge und andere gemeinsame Freizeitaktivitäten anbietet.

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Bevor es aber an die Beantwortung der Fragen ging, durften die SchülerInnen der Klasse 8 D an verschiedenen Stationen selbst nachempfinden, was es heißt, im Rollstuhl zu sitzen und von anderen in manchen Momenten abhängig zu sein, oder was es heißt, nur den Tastsinn zur Verfügung zu haben. Habt ihr schon einmal probiert, blind 3,52 € aus einer Sammlung von Münzen herauszuzählen? Ihr könnt euch sicher sein: An der Station hat dabei nicht nur ein Schüler zu viel herausgegeben. Auch an der Gebärdensprache durfte sich die Sozialwesenklasse versuchen und erfuhr dabei, dass die Gebärdensprache je nach Nationalität unterschiedlich ist.

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Toll war es, dass unser Besuch dazu ermutigte, jede Frage zu stellen, die auch offen und ehrlich beantwortet wurde. So erhielten wir einen Einblick in den Alltag unserer Besucher, die mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen zu kämpfen haben, erfuhren von den Herausforderungen, die sich ihnen dabei stellen, und wie sie diese meistern. Wie reagiert man darauf, wenn Kinder die Frage „Hast du dich angemalt?“ stellen, und wie es sich anfühlt, angestarrt und ausgegrenzt zu werden. Was heißt es, in Coronazeiten nicht mit den anderen Gruppen in der Wefa (Werkstatt für angepasste Arbeit) zusammenkommen zu können und isoliert zu sein?

Unser Fazit: Das waren zwei Stunden, die echt cool waren und auf jeden Fall unser Verständnis und Empathievermögen gefördert haben. Wir hoffen auch, dass unsere Benzinspende zu einem wirklich tollen Ausflug verhilft.

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Michaela Werner