I Will Follow Him – Der Musikprophet ruft in die Weihermühle

Sister Act und das Orchester frohlockten mit dem Ohrwurm „ I will follow him“ gleich nach den Faschings-ferien und viele folgten dem Ruf. Auf ging‘s in die Weihermühle!

Der Schneesturm hielt die 91 Musiker am Montag, den 11.03.2019, nicht davon ab, mit zwei vollbepackten Bussen nach Mainleus aufzubrechen. Für die meisten ist dieser Ort schon ein zweites Zuhause, in dem ein nettes Team sein Bestes gibt, die Musikertruppe gut zu versorgen und Wünsche von den Augen abzulesen. Also eigentlich nichts Neues! Umso verwirrter waren kurzfristig einzelne Mitglieder des Orchesters, da sie in einen kleineren Raum verbannt wurden. Der Nachwuchs wird hier schmerzlich vermisst und in den Schulklassen gehen schon die Musikspione um, um nach verborgenen Talenten zu suchen. Dafür waren es dieses Mal die Chorklassen, die Platz brauchten, um die Stimmen zum Klingen zu bringen. Die Theatergruppe richtete sich ihre Bühne wie gewohnt im Obergeschoss ein.

Dass die Probentage in der Weihermühle wichtig sind, wurde schnell deutlich. Im Orchester passten zwar die Vorzeichen, aber die Suche nach dem Ces gestaltete sich im tiefen Blech bisweilen schwierig, sodass nach einer ersten gemeinsamen Probe bald Registerproben angesetzt wurden. Währenddessen trennten sich die beiden Chorklassen räumlich, sodass die Klasse 6 BC mit Schwung in der Stimme und in den Hüften den großen Probenraum voll ausnutzen konnte, um den Zuhörer an die Copacabana zu locken und das besondere Feeling der brasilianischen Küste zu vermitteln. Die Chorklasse 5 BC dagegen blieb in Europa und besang das schöne Irland mit seiner sanften Schönheit, während Frau Hagen und Frau Werner zwischendurch deutsche Strophen für ein „Happy Ending“ texteten.

Im Probenraum der Theatergruppe wärmte das Licht der Scheinwerfer den Besucher, wenn er eintrat. Unter den Schauspielern zog der eine, der andere zerrte und alle kämpften – fast logisch – noch mit dem Text. Zwischendurch wurden sie von Herrn Offenwanger mit den Worten unterbrochen: „Halt, halt, wo ist das Publikum?“

Da Herr Müller leider ausfiel, hieß es für den Rest der Truppe an den folgenden Tagen „The Show must go on!“ Aber zum Glück hatte Herr Schmidt seine talentierte Tochter dabei, die ihn und Frau Lorenz tatkräftig unterstützte und auch einmal eine Truppe solo übernahm. Im Theaterraum wurde geküsst, unterbrochen von liebevollen Zurechtweisungen des Regisseurs für die etwas sündige Pfarrersfrau: „Du bist ein großes Viech! Wie willst du dich denn zurücklehnen?“ Dienstagabend war es dann wieder soweit, eine große Schar von Eltern stattete den Musik- und Theaterproben einen Besuch ab.

Auch der Mittelstufenchor und die Schulband folgten am Mittwoch dem Ruf und lösten ihre Vorgänger ab. Die Musiklehrer gaben ihr Bestes, um alle beteiligten Gruppen bei den Proben zu unterstützen. Hin und wieder wagte der ein oder andere Musikprophet die Klänge und Töne vorsichtig zu hinterfragen, denn wieder war es das Ces, das Schwierigkeiten bereitete. Doch die Frage „Ist da was falsch oder hast du was schwingen lassen?“ wurde nur lässig mit „Freilich hab ich’s schwingen lassen“ beantwortet. Wahrscheinlich ist das tatsächlich so gut gelungen, dass dadurch am Donnerstagabend neue Besucher und Herr Schraud in die Weihermühle gelockt wurden, um einen Vorgeschmack vom Sommerkonzert zu erhalten.

Michaela Werner